Ursachen
- Tumorerkrankung
- Tumortherapie (Chemotherapie, Strahlentherapie, Immuntherapie, Operation)
- Anämie
- Mangelernährung
- Sepsis
- Gewichtsverlust
- Muskelabbau und mangelnde Bewegung
- Schlafstörungen
- Begleiterkrankungen
- Organschäden
- Hormonmangelerscheinungen
- Chronische Infekte
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Psychische Belastung: Angst, Depression, Stress
- Soziale Belastung: fehlende Unterstützung und finanzielle Sorgen
Auch die Tumortherapie ist eine häufige Ursache – gerade für die akute Fatigue. Vor allem Chemo- und Strahlentherapie wirken auf die Blutbildung im Knochenmark. Sie führen dazu, dass der Körper verstärkt zu Infekten und Erschöpfung neigt.
Die Chemotherapie, die Wachstum und Vermehrung der Tumorzellen hemmen soll, greift auch gesunde Zellen an und schwächt dadurch den Körper.
Eine Strahlentherapie kann je nach Körperstelle und Größe des bestrahlten Gebiets zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen.
Die Immuntherapie soll das Wachstum der Krebszellen hemmen und die Immunabwehr aktivieren. Allerdings führt die Aktivierung der Immunzellen oft dazu, dass grippeähnliche Symptome wie Muskel- und Knochenbeschwerden, Fieber und Erschöpfung auftreten.
Auch nach einer Operation können Betroffene durch Blutverlust, die Veränderung des Wasser- und Mineralienhaushalts sowie die Narkose für einige Tage bis Wochen vermehrt erschöpft sein.
Eine weitere mögliche Ursache für Fatigue ist Anämie. Dabei kommt es zu einer Verringerung der Anzahl roter Blutkörperchen. Diese transportieren den Sauerstoff aus der Lunge über den Blutkreislauf in den gesamten Körper. Sind nicht genügend rote Blutkörperchen vorhanden, wird der Körper nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgt: Es kommt zu Kraftlosigkeit und Erschöpfung.
Mangelernährung und Gewichtsverlust können eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen zur Folge haben. Doch diese benötigt der Körper für wichtige Stoffwechselprozesse. Sind diese beeinträchtigt, wird nicht genügend Energie umgesetzt. Auch mangelnde Kalorienzufuhr kann eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen bedeuten.
Eine Sepsis ist eine extreme Immunreaktion des Körpers auf eine bakterielle Infektion. Eine schwere Sepsis oder ein septischer Schock sind lebensbedrohlich. Die Verläufe sind sehr individuell, entsprechend unterschiedlich sind die nach einer Sepsis auftretenden Beschwerden und Beeinträchtigungen. Eine der Langzeitfolgen kann Fatigue sein.
Schlafstörungen können ebenfalls zu Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen führen. Denn im Schlaf finden für Körper und Gehirn unverzichtbare Regenerations- und Speicherprozesse statt. Wer nicht ausreichend geschlafen hat, fühlt sich morgens gereizt, angespannt und nicht leistungsfähig.
Wird der Körper nun zusätzlich durch mangelnde Bewegung geschont, baut der Körper Muskeln ab, da diese nicht regelmäßig benutzt und belastet werden. Um Anstrengungen zu vermeiden, wird die Aktivität noch weiter reduziert: Dadurch kommt es zu weiterem Muskelabbau. Es entsteht ein Teufelskreis.
Chronische Krankheiten und besonders Krebs sind eine große psychische Belastung für Betroffene. Die Angst vor einer veränderten Lebenssituation oder dem Tod kann traurig und hoffnungslos machen und Depressionen und Stress verursachen. Der Verlust der Kontrolle über das eigene Leben kann das Selbstwertgefühl vermindern und depressive Verstimmung verstärken. Fatigue ist also häufig von einer Depression begleitet, jedoch nicht mit ihr zu verwechseln.
Auch soziale Belastungen können bei der Entstehung der Fatigue eine große Rolle spielen. Veränderte familiäre Strukturen können dazu führen, dass Betroffene sich nicht mehr gebraucht fühlen. Dazu trägt auch die fehlende Belastbarkeit und dadurch eingeschränkte Arbeitsfähigkeit bei. Finanzielle Sorgen, fehlende Unterstützung in der Familie oder fehlendes Verständnis durch den Freundeskreis können zusätzlich belasten. Diese Gefühle kosten Energie und verstärken Antriebslosigkeit und Erschöpfung.