Fatigue Der Begriff Fatigue stammt aus dem Lateinischen (Fatigatio = Ermüdung) und kommt heute im französischen und englischen Sprachgebrauch vor. Fatigue bei Krebserkrankungen bedeutet Müdigkeit und Erschöpfung, die in Verbindung mit einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung auftreten kann. Die Erschöpfung steht häufig nicht in einem direkten Zusammenhang mit einer vorangegangenen körperlichen oder geistigen Anstrengung oder Belastung. Die Erschöpfung macht sich meist nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und geistig bemerkbar. Typisch für Fatigue ist, dass sich das Gefühl der Ermüdung durch Ruhephasen nicht wesentlich bessert. Meist bedeutet sie bei Krebserkrankungen die größte Belastung neben den Erkrankungssymptomen selbst. Fatigue erschwert die Bewältigung des Alltags und mindert die Lebensqualität. Die Symptome der Fatigue sind nicht spezifisch für Tumorerkrankungen. Sie kommen auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie z.B. Multipler Sklerose, Rheuma oder Parkinson vor. Auftreten tumorbedingter Fatigue
Definition Fatigue
  • Körperlicher, geistiger und seelischer Erschöpfungszustand.
  • Kommt infolge oder zusammen mit Krebs oder anderen chronischen Erkrankungen vor.
  • Tritt unabhängig von Belastungen auf.
  • Ruhe- und Schlafphasen bringen keine Erholung.
Bei Krebserkrankten kann Fatigue bereits vor der Diagnose, während der Therapie oder Monate beziehungsweise Jahre danach auftreten. Neben der körperlichen Schwäche fühlen sich Fatigue-Betroffene oft niedergeschlagen, antriebs- und energielos. Auch die kognitiven Fähigkeiten sind eingeschränkt: Es fällt schwer, sich zu konzentrieren und Dinge zu behalten. Man spricht von körperlicher, geistiger und kognitiver Fatigue. Diese schränkt die Menschen stark in ihrem Alltag ein: Im Beruf müssen sie Umfang der Arbeitszeit und Art der Tätigkeit an ihre Belastbarkeit anpassen. Zudem können sie nicht mehr an allen Freizeitaktivitäten teilnehmen. Oft fehlt ihnen schon die Kraft für den Haushalt. Deshalb fühlen sich Menschen mit Fatigue häufig in sämtlichen Bereichen des Lebens überfordert.
Wann tritt Fatigue auf?

Fatigue während oder nach Tumortherapie
Fatigue kann während der laufenden Therapie sowie noch über eine gewisse Zeit nach Ende der Behandlung auftreten. Je nach Intensität der Tumortherapie kann sie fast alle Menschen treffen. In der Regel klingt sie sechs Monate nach Therapieende wieder ab.

Fatigue als Langzeit- oder Spätfolge
Fatigue kann auch Jahre nach einer Erkrankung oder Therapie anhalten oder erneut auftreten.